Während der Weltwirtschaftskrise kam das bayerische Unternehmen mit dem Verkauf der lizenzierten Dixi-Kleinwagen kaum über die Runden. Doch schnell erkannte man, dass der weltweit tätige Hersteller von Flugzeugmotoren nicht nur ein Auto britischer Herkunft produzieren konnte. Also machten sich die Ingenieure an die Entwicklung einer eigenen Erfindung. Das erste eigene Modell war der BMW 303, der mit einem 1,2-Liter-6-Zylinder-Motor ausgestattet war. Der Motor hatte eine Leistung von 30 PS und ermöglichte eine schnelle Beschleunigung aus dem Stand. Das Auto wog 820 kg und hatte hervorragende dynamische Eigenschaften. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Entwürfe für den charakteristischen Kühlergrill in Form eines langgezogenen Ovals.
Der Zweite Weltkrieg prägte die Arbeit des Unternehmens – BMW stieg wieder in die Produktion von Flugzeugmotoren ein. Das erste Nachkriegsauto kam 1952 auf den Markt – der BMW 501 mit einem 6-Zylinder-2-Liter-Reihenmotor und 65 PS. Das Auto beschleunigte auf 135 km/h. Bei der Höchstgeschwindigkeit lag der Wagen weit hinter dem Konkurrenten Mercedes-Benz. Das bayerische Unternehmen beschloss, sich auf die Massenproduktion zu konzentrieren. Den Anfang machte die Isetta, die ein ungewöhnliches Aussehen erhielt. Ein Kleinwagen mit Türen, die sich nach vorn öffnen ließen. Das Modell war sehr preiswert, ideal für kurze Strecken. In einigen Ländern durfte man die Isetta sogar fahren, wenn man nur einen Motorradführerschein hatte.
BMW Automobile, die Welt bewegten
Auf der Frankfurter Automobilausstellung 1955 stellte das Unternehmen offiziell das Modell 503 vor. Die Ingenieure verzichteten auf die Mittelsäule, was der Karosserie ein besonders elegantes Aussehen verlieh. Als Antrieb diente ein V8-Motor mit 140 PS, die Höchstgeschwindigkeit betrug 190 km/h. Das einzige Hindernis war der Preis von 29.500 D-Mark: Nur wenige konnten sich ein Auto zu diesem Preis leisten, so dass nur 412 Exemplare gebaut wurden.
Der makellose 507 Roadster kam 1956 auf den Weltmarkt. Das Design stammte von Graf Albrecht Hertz. Das Fahrzeug erhielt einen 3,2-Liter-V8-Motor mit einer Leistung von 150 PS. Der Wagen erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 220 km/h. Berühmt wurde das Modell, als Elvis Presley, der in Deutschland diente, eines der 252 Exemplare kaufte.
Das Jahr 1959 war eine schwierige Zeit für den bayerischen Konzern. Der BMW 700 war die letzte Rettung vor dem Konkurs. Der Wagen mit einer Karosserie des italienischen Herstellers Michelotti hatte einen kleinen 2-Zylinder-Motor mit 30 PS. Der Kleinwagen beschleunigte auf 125 km/h, was für diese Verhältnisse ein großer Erfolg war. In der Öffentlichkeit kam der BMW sehr gut an. Während der gesamten Produktionszeit des Modells verkaufte das Unternehmen 188.221 Einheiten. 1961 konnte der Konzern die finanziellen Mittel aus dem Verkauf des 700 in die Entwicklung des neuen Modells New Class 1500 investieren – ein Auto, das den hohen Status der Marke endgültig festigte.
Das weltweit erste in Serie produzierte Modell mit Turbolader kam 1974 auf den Markt: der 2002 Turbo. Der 2-Liter-Motor leistete 170 PS und ermöglichte es dem Fahrzeug, die ersten 100 km in 7 Sekunden zurückzulegen und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h zu erreichen. Ein einzigartiger sportlicher Straßenwagen mit mittig angeordnetem Motor kam 1978 aus dem Hause BMW. Der V12-Motor kam erstmals 1986 im BMW 750i zum Einsatz. Der 5-Liter-Motor leistete 296 PS. Er war das erste Auto, dessen Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h künstlich abgeregelt wurde. Später wurde er auch von anderen großen Herstellern eingesetzt.
Der atemberaubende Roadster Z1 wurde 1986 vorgestellt. Das Modell wurde zunächst als Experiment entwickelt. Den Ingenieuren waren keine Grenzen gesetzt, und so entstand ein Auto mit einem hervorragenden Luftwiderstandsbeiwert. Erreicht wurde dies durch ein spezielles Design des Unterbodens, eine Kunststoffkarosserie und ein futuristisches Aussehen – die Türen öffneten sich nicht, sondern verschwanden in den Schwellern. Der erste SUV des bayerischen Konzerns kam 1999 auf den Weltmarkt. Der sportliche Auftritt des X5 sorgte auf der Detroit Motor Show für Furore. Er hatte eine beeindruckende Bodenfreiheit, ein Traktionskontrollsystem, Allradantrieb für Geländefahrten und genug Leistung, um mit den Pkw der Marke zu konkurrieren.
Elektroautos von BMW
Die deutsche Marke begann bereits im letzten Jahrhundert mit der Entwicklung “grüner” Fortbewegungsmittel. Pünktlich zur Eröffnung der Olympischen Spiele in München brachte das Unternehmen 1972 das erste Elektroauto BMW 1602 Electric auf den Markt. Bereits drei Jahre später konnte die Öffentlichkeit einen neuen Prototyp des Ökomobils BMW LS Electric bewundern. Die Serienproduktion begann Mitte der 80er Jahre mit dem BMW 325 iX Electric. Nach der Markteinführung dieses Fahrzeugs wurde klar, dass die bayerische Marke die Branche entwickeln wollte. Zunächst wurden die Komponenten für die Elektroautos in einem eigenen Werk gefertigt. Später gründete das Unternehmen ein eigenes Konstruktionsbüro.
Seit 1991 hat sich die Richtung des “Steckdosen”-Transports innerhalb des Unternehmens rasant entwickelt. Die Fahrzeuge erhalten ein einzigartiges Äußeres und eine einzigartige Innenausstattung, die in anderen Serienfahrzeugen nicht zu finden sind. Einige Entwicklungen der Ingenieure werden als Innovationen bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eingeführt. Heute hat das Unternehmen mit dem BMW i3 und einem Konzeptfahrzeug zwei Elektrofahrzeuge auf den Markt gebracht, die sukzessive in Serie gehen. Der BMW i8 ist weltweit erhältlich. Seine Verbreitung nimmt von Tag zu Tag zu, und das Verantwortungsbewusstsein für die Erhaltung der Menschheit und des Planeten veranlasst das Unternehmen, sich immer stärker in der Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge zu engagieren.