Wallbox Sharing: Strom mit dem Nachbarn teilen

In diesem Artikel erklären wir, ob und wie man Wallbox Sharing im privaten, aber auch im gewerblichen Bereich umsetzen kann, auf welche Modalitäten es dabei ankommt und mit welcher Hardware man schon heute stressfrei Strom mit dem Nachbarn teilen kann. Los geht’s.

Inhaltsverzeichnis


Umwelt stehts im Blick

Wir alle können etwas für die Umwelt tun, auch wenn wir nicht immer große Veränderungen bewirken können. Aber wie wäre es, wenn wir unsere Wallbox mit unseren Nachbarn teilen würden?

Schließlich muss nicht immer jeder alles für sich behalten. Bei manchen Dingen macht es durchaus Sinn, sie mit anderen zu teilen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen, die Umwelt zu schonen und unsere Beziehungen zu unseren Nachbarn zu stärken. 🙂

Der aktueller Status

Die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch und immer mehr Menschen entscheiden sich beim Kauf eines Neuwagens für ein Modell mit Elektroantrieb. Damit die Autos mobil bleiben, müssen die Batterien ständig geladen werden. Dafür gibt es derzeit zwei, wenn nicht sogar drei Möglichkeiten. Zum einen können Elektroautofahrer an öffentlichen Stromtankstellen laden, was allerdings mit deutlich höheren Kosten verbunden ist. Zum anderen besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug zu Hause aufzuladen. Diese Option ist jedoch bei weitem nicht für jeden realisierbar. Die dritte Option ist das noch in den Kinderschuhen steckende Batterietauschprogramm (Battery Swapping), das in Deutschland derzeit nur vom Elektroautohersteller Nio angeboten wird. In diesem Artikel möchten wir uns auf die Möglichkeit des Ladens an einer privaten Wallbox beschränken und auf die Möglichkeit des Wallbox Sharing eingehen.

Der Begriff Wallbox Sharing umfasst die Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung einer Wallbox mit dem Nachbarn.

Wallbox für mehrere Nutzer

Elektroautos sind eine umweltfreundliche Alternative zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Aber auch beim Aufladen können wir einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wer sich eine Wallbox mit dem Nachbarn teilt, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen. Denn durch die gemeinsame Nutzung einer Ladestation wird die Anzahl der benötigten Wallboxen reduziert und somit die CO2-Bilanz verbessert.

Was ist Wallbox Sharing

Die gemeinsame Nutzung von Wallboxen wird auch als Shared Charging oder Community Charging bezeichnet und bietet für viele Menschen offensichtliche Vorteile, wie z. B:

  • Die Aufteilung der Investitionskosten
  • Eine geringere Ressourcen-Belastung
  • Ein geringerer Aufwand für den Netzausbau
  • Die Möglichkeit, Elektrofahrzeuge mit Nachbarn zu teilen

Betrachtet man die öffentlichen Ladesäulen in diesem Zusammenhang, so handelt es sich auch hier um gemeinschaftlich genutzte Ladeeinrichtungen.

Wann ist Wallbox-Sharing erlaubt und wann nicht?

Das Teilen von Strom mit einer eigenen Wallbox ist an sich kein Problem, solange der Strom kostenlos abgegeben wird. Dies kann innerhalb der Familie, im Freundeskreis, mit Nachbarn oder auch öffentlich geschehen.

Anders sieht es aus, wenn man für den abgegebenen Strom Geld verlangen möchte. Hier muss man sich zunächst im Rahmen der steuerlichen Freibeträge bewegen. Solange keine Gewinnerzielungsabsicht besteht, gibt es in der Regel keine Probleme. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, die abgegebene Strommenge genau zu protokollieren. Eine Wallbox mit integriertem Stromzähler kann dabei helfen, ebenso wie Code- oder Schlüsselkarten zur genauen Abrechnung. Für das Finanzamt ist es wichtig, dass der Strom ohne Aufschlag zum gleichen Preis weitergegeben wird, zu dem er selbst bezogen wurde.

Private Wallbox öffentlich teilen

Eine Möglichkeit, öffentlich zugängliche Ladepunkte zu finden, ist die Nutzung verschiedener Online-Portale. Zu diesen Portalen gehören GoingElectric, AirElectric, YouCharge.me, &Charge (App) sowie verschiedene Nachbarschaftsportale. Durch die Registrierung der eigenen Wallbox auf diesen Portalen können andere Nutzerinnen und Nutzer diese finden und mit Erlaubnis des Eigentümers zum Laden ihres Elektroautos nutzen.

Wie rechnet man beim Wallbox-Sharing ab?

Möglichkeit 1: Ladevorgang mit der RFID-Karte freischalten

Mit Hilfe einer RFID-Karte ist es möglich, einem vorher festgelegten Nutzerkreis eine genaue Zuordnung der geladenen Strommenge zuzuweisen. Diese können dann in eine csv-Datei übertragen und anschließend abgerechnet werden. Alternativ kann ein Service gebucht werden, der die Abrechnung automatisch erstellt.

Diese Möglichkeit eignet sich besonders für Unternehmen, kann aber natürlich auch privat genutzt werden.

Möglichkeit 2: Direkte Abrechnung durch Zahlung per PayPal

Soll die Wallbox für jedermann zugänglich sein, kann eine direkte Abrechnung über Paypal erfolgen. Dazu wird ein QR-Code auf der Wallbox gescannt, der direkt zu PayPal führt. Anschließend muss man sich nur noch einloggen und am Ende des Ladevorgangs werden die geladenen kWh abgebucht. Diese Abrechnungsvariante ist allerdings nur mit einer Wallbox möglich, die über einen integrierten Stromzähler verfügt.

Welche Wallbox für mehrere Nutzer

Mittlerweile gibt es einige Wallboxen auf dem Markt, die mehr oder weniger für Wallbox Sharing geeignet sind. Nachfolgend haben wir vier Wallboxen ausgewählt:

  • Go-eCharger HOMEfix 11kW
  • Heidelberg Wallbox Energy Control
  • KEBA KeContact P30 x-series GREEN
  • EM2GO Wallbox Duo PowerVorstellung im Forum

Wallbox Sharing für mehrere Nutzer – die wichtigsten Punkte

Folgende Aspekte sind zu beachten, wenn eine Wallbox mehreren Nutzern zur Verfügung gestellt wird:

  • Eine Zugangskontrolle kann sinnvoll sein, um zu verhindern, dass unbefugte Personen Zugang zur Wallbox haben. Eine häufig verwendete Methode zur Identifizierung der Nutzer ist die RFID-Karte. Nur Personen, die im Besitz einer solchen Karte sind, können die Wallbox zum Laden ihres Elektrofahrzeugs nutzen.
  • Wallboxen mit integriertem Stromzähler sind besonders dann sinnvoll, wenn z.B. ein Firmenfahrzeug zu Hause aufgeladen wird. In diesem Fall oder bei gewerblicher Nutzung der Ladestation muss die Verbrauchsmessung geeicht sein. Wenn Familien nur einen groben Überblick über ihren Stromverbrauch haben wollen, reichen Varianten mit ungeeichtem oder MID-Stromzähler aus.
  • Eine Ladestation mit integriertem Lastmanagement kann vorteilhaft sein, wenn sich mehrere Nutzer nicht nur eine Wallbox teilen, sondern mehrere Ladepunkte für mehrere Nutzer zur Verfügung gestellt werden sollen. Durch das Lastmanagement können mehrere Wallboxen miteinander vernetzt werden. Dies kann auch in Mehrfamilienhäusern sinnvoll sein, um eine Ladestation mit vielen Anschlüssen zur Verfügung zu stellen.

Mehr Elektroautos auf der Straße durch Sharing

Auch das Teilen einer Wallbox mit dem Nachbarn wirkt sich positiv auf die Verbreitung der Elektromobilität aus. Denn je mehr Ladestationen zur Verfügung stehen, desto leichter fällt es den Menschen, sich für ein Elektroauto zu entscheiden. Durch das Sharing-Modell können auch Personen ohne eigene Wallbox ihr Elektroauto bequem zu Hause aufladen und müssen nicht auf teure öffentliche Ladesäulen ausweichen.

Flexibler Strombezug und transparente Abrechnung

Beim Sharing einer Wallbox mit dem Nachbarn müssen keine komplizierten Verträge abgeschlossen werden. Die Nachbarn können flexibel entscheiden, wer die Ladestation wann und wie lange nutzen darf. Auch die Abrechnung des Stromverbrauchs ist transparent und kann einfach und unkompliziert erfolgen. So können die Nachbarn gemeinsam Kosten sparen und die Umwelt schonen.

Wallbox Sharing: Einfach und unkompliziert

Eine Wallbox mit dem Nachbarn zu teilen ist eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, gemeinsam etwas für die Umwelt zu tun und Kosten zu sparen. Wer sein Elektroauto zu Hause aufladen möchte, aber keine eigene Ladestation besitzt, kann sich mit einem Nachbarn zusammentun und eine Wallbox teilen.

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