Gottlieb Daimler gründete 1890 die Daimler-Motoren-Gesellschaft. Das Unternehmen begann sofort mit dem vierrädrigen Motor, den Benz vier Jahre zuvor erfunden hatte. Bis 1914 entsteht eine umfangreiche Modellpalette. Sie umfasste Fahrzeuge mit Motoren von 1568 bis 9575 cm3 Hubraum und Modelle mit ventillosen Gasmotoren.
Der Erste Weltkrieg brachte nicht nur menschliche Verluste mit sich, sondern auch eine wirtschaftliche Krise. In Deutschland entstand ein schwieriges Umfeld für die Automobilhersteller, das die beiden Konkurrenten zu einer Allianz zwang. So gründeten Benz und Daimler das Gemeinschaftsunternehmen Daimler-Benz. Unter der Leitung von Hans Nibel produzierte das Unternehmen 1930 einen Elite-Mercedes-Benz 770, der in den Garagen berühmter Persönlichkeiten der Welt stand – des Papstes, Adolf Hitlers, Hermann Görings und Paul von Hindenburgs. Das Modell erhielt einen Reihen-Achtzylinder-Motor mit einer Leistung von 150 PS bei 2800 U/min. Durch Aufladung stieg die Leistung auf 200 PS und die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h. Von 1940 bis 1943 produzierte das Unternehmen gepanzerte Versionen des Fahrzeugs mit einem Gewicht von 5.400 kg und einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Die Autos, die Mercedes-Benz berühmt gemacht haben
Auf der Berliner Automobilausstellung 1936 debütierte der erste Personenwagen des Unternehmens mit Dieselmotor, der Mercedes-Benz 260 D. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte das Unternehmen nach mehreren Bombenangriffen eine Stagnation und eine langsame Entwicklung. Nach dem Krieg lief als erstes Produkt die kleine Limousine W136 mit 38-PS-Motor vom Band. 1951 stellte das Unternehmen auf dem Pariser Automobilsalon eine repräsentative Limousine 300 mit einem Dreiliter-Sechszylinder vor. Der Mercedes-Benz 180 kommt 1953 auf den Markt und ersetzt die veralteten Versionen 170 und 200, ist aber preisgünstiger als der 300.
Die Karosserieform des Monocoques mit den klassischen Linien der Radhäuser wurde „Ponton“ genannt. Die Unterschiede: geräumiger Innenraum, wahlweise Diesel- oder Benzinmotor. Insgesamt kamen 1954 „Pontons“ mit Sechszylinder-220a-Motoren auf den Markt. 1956 brachte das Unternehmen das Flaggschiff 220S mit einem 105-PS-Motor auf den Markt. Fahrzeuge mit Ponton-Karosserie wurden in 136 Länder verkauft und machten Mercedes weltweit bekannt. Das Unternehmen produzierte 585.250 Exemplare dieses Modells. 1954 feierte der Mercedes-Benz W198 (300SL) sein Debüt und bescherte dem Hersteller einen großen Erfolg: 80 Prozent der Modelleinheiten wurden nach Amerika geliefert, wo sie auf Auktionen verkauft wurden. Der Motor mit Bosch-Kraftstoffeinspritzung leistete 215 PS und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Ein Sportwagen mit fester Karosserie und passivem Sicherheitssystem, der Mercedes-Benz 230 SL, erhielt den zweiten Namen „Pagode“. Das Auto war wegen seines Automatikgetriebes und der einfachen Bedienung vor allem bei Frauen beliebt. Bei Mercedes läuft die weltweit erste S-Klasse W116 mit Antiblockiersystem vom Band. Das Modell verfügt außerdem über eine hydropneumatische Federung und ein Dreiganggetriebe. 1999 erwirbt der Konzern das Tuning-Unternehmen AMG, das sich auf die Herstellung teurerer Versionen von Sportwagen spezialisiert hat. Im Jahr 2000 wurde die Modellpalette um neue Klassen erweitert, wobei sich ein SUV besonderer Beliebtheit erfreute. Bald darauf brachte das Unternehmen die GL-Klasse auf den Markt, ein Auto mit gestreckter Karosserie und geräumigem Innenraum. Der Innenraum bot Platz für 7 bis 9 Personen.
Elektroautos von Mercedes-Benz
Der Stuttgarter Automobilhersteller gehört zu den Unternehmen, die die Effizienz umweltfreundlicher Fortbewegung frühzeitig erkannt haben. Heute ist die Entwicklung „grüner“ Autos der nächste große Schritt in der Entwicklung der Automobilindustrie. Die ersten Schritte in Richtung eines mit alternativen Kraftstoffen betriebenen Motors wurden bereits Ende des letzten Jahrhunderts unternommen. Der große Durchbruch gelang 2008 mit der Vorstellung der ersten in Serie produzierten Hybrid- und Elektroautos. Auf der Detroit Auto Show präsentierte der Hersteller das Konzeptauto Mercedes-Benz Blue Zero in verschiedenen Varianten:
- Hybridversion E-Cell Plus
- komplett mit F-Cell-Brennstoffzelle
- rein elektrische Version des E-Cell.
Eine der ersten Umweltinnovationen der Marke bei Serienmodellen war die Produktion von Hybridvarianten für die Mercedes-Flaggschiffe S-Klasse und E-Klasse. Mit dem weltweit ersten Hybridauto mit Dieselmotor – der Mercedes E-300 BlueTec Hybrid Limousine (2011) – konnte sich der Konzern von anderen Herstellern in der „grünen“ Branche abheben.
Das erste in Serie produzierte Elektroauto der Marke kam 2013 auf den Markt. Es basiert auf der Mercedes B-Klasse. Dieses Modell wurde aufgrund seiner Kompaktheit und seines urbanen Charakters ausgewählt. Die Ingenieure des Konzerns sind davon überzeugt, dass der „Stecker“-Transport wegen seiner Umweltfreundlichkeit vor allem bei Stadtbewohnern gefragt ist. Gemeinsam mit dem Hersteller Tesla hat das Unternehmen das Öko-Auto Mercedes B Electric Drive entwickelt. Das Fließheckmodell verfügt über einen 177 PS starken Elektromotor, eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und eine Reichweite von 130-140 km. Für ein Debüt ist die Leistung des Wagens beachtlich. Das Modell kam 2014 in den USA auf den Markt und wurde ein halbes Jahr später in Europa eingeführt.