Meine Elektroauto Erfahrung mit dem e-Golf

  • Aufgrund einiger Anfragen aus unserem Forum nach einer Sammlung von Erfahrungen mit einem Elektroauto starten wir hier eine Serie zu diesem Thema.

    Elektroauto Erfahrungen im Forum

    An dieser Stelle beginne ich die Serie mit meinen Erfahrungen mit dem e-Golf in den letzten 3 Jahren. Dieser Einblick in meine bzw. unsere Erfahrungen mit dem e-Golf in der Familie soll jedem die Möglichkeit geben, besser einschätzen zu können, ob ein gebrauchter e-Golf eine sinnvolle Anschaffung ist oder nicht. Das Modell wurde 2019 bei VW bestellt und im Februar 2020 ausgeliefert. Dabei handelte es sich bereits um das Facelift-Modell mit der größeren Batterie (36 kWh).

    Die Rahmenbedingungen

    Unser e-Golf war als reines Zweitauto hauptsächlich für Kurzstrecken von ca. 70 km pro Tag gedacht. Dementsprechend war die Reichweite von 180 (Winter) bzw. 230 km (Sommer) immer mehr als ausreichend. Nachdem wir uns davon überzeugt hatten, dass der Golf im Sommer 230 km ohne Probleme schafft, haben wir den Radius unserer Ziele erweitert und sind damit fast jedes Wochenende knapp 60 km in die Nachbarstadt gefahren, mal zu den Eltern, mal zu Freunden. Auch im Winter hat das gut funktioniert. Zwar sank die Reichweite bei Minusgraden auf knapp 160 km mit vollgeladener Batterie, aber für unsere Gesamtstrecke von knapp 130 km hat es immer gereicht.


    Verbrauch im Sommer

    Während man sich mit dem e-Golf im Stadtverkehr immer in den üblichen Geschwindigkeitsgrenzen bewegt, die sich auch super auf den Verbrauch auswirken, sieht es auf der Autobahn schon ganz anders aus. Im Schnitt bin ich mit meiner Familie meist mit 120 bis 130 km/h unterwegs. Zu viert fährt der e-Golf auch gerne mal die maximal mögliche Geschwindigkeit von knapp 160 km/h. Der Nachteil ist natürlich der stark erhöhte Verbrauch. Rückblickend auf die drei Jahre und knapp 30.000 km kann ich sagen, dass der Verbrauch bis 120 km/h durchaus akzeptabel ist und nicht nennenswert aus dem Rahmen fällt. Das heißt, im Sommer liegt der Verbrauch in der Stadt je nach Fahrweise zwischen 12 und 15 kW/h. Auf der Autobahn sind es dann bis 120 km/h 16 - 18 kW/h und ab 130 km/h 18 kW/h und mehr.

    Verbrauch im Winter

    Der Verbrauch im Winter ist natürlich wieder eine ganz andere Geschichte. Hier kann man ihn ungefähr so beziffern: Im Stadtverkehr liegt der Durchschnittsverbrauch mit dem e-Golf erfahrungsgemäß bei 16 kW/h, auf der Autobahn bis 120 km/h bei 19 kW/h. Fährt man schneller, steigt der Verbrauch auf 22 kW/h und mehr.


    Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Verbrauchswerte ohne Nutzung der Heizung/Klimaanlage angegeben werden. Das Heizen im Elektroauto, zumindest im e-Golf, ist eine Sache für sich. Während beim Verbrennungsmotor die Abwärme des Motors als eine Art Nebenprodukt anfällt und relativ günstig genutzt werden kann, um den Innenraum auf angenehme 28 Grad zu erwärmen, muss die Wärme beim Elektroauto sehr teuer zusätzlich aus Strom erzeugt werden.


    In Zahlen bedeutet das, dass man im Winter, wenn die Heizung besonders stark beansprucht wird, mit einem Mehrverbrauch von 30 bis 40 Prozent rechnen muss.


    So habe ich mit unserem e-Golf immer zwei Optionen. Reicht die Restreichweite für mein Ziel locker aus, wird die Heizung eher verschwenderisch genutzt. Muss bis zum nächsten Ladevorgang die maximal mögliche Reichweite aus dem Auto herausgekitzelt werden, wird die Heizung nur punktuell eingeschaltet oder sagen wir mal auf niedrige 22 Grad eingestellt. Mit jedem Grad mehr sieht man die Restreichweite im BC wieder dahinschmelzen.


    Meine schlimmste Erfahrung mit der geringsten Reichweite nach einer Vollladung war bei -5 Grad auf der Autobahn mit vier Personen im Auto. Statt 180 km wären wir laut Bordcomputer nur 120 km weit gekommen. Aber auch hier wäre die Voraussetzung gewesen, dass wir die Heizung die ganze Strecke hätten laufen lassen müssen. Was definitiv unrealistisch ist.


    Ein paar Worte ĂĽber das Auto selbst


    Der e-Golf ist ein Golf der siebten Generation. Dementsprechend ist auch sein Äußeres und Inneres weitgehend identisch. Den Unterschied merkt man erst beim Fahren. Der niedrige Schwerpunkt durch die Batterien sorgt für eine satte Straßenlage und die Beschleunigung in der Stadt ist natürlich fabelhaft. Auch auf der Autobahn zwischen 100 und 140 km/h zieht der e-Golf sehr gut. Die 136 PS und das starke Drehmoment ohne Schaltvorgänge machen sich auch nach drei Jahren täglich positiv bemerkbar. Am Anfang fühlt es sich an, als ob man von einem Saugmotor auf einen Turbo umsteigt.


    Dank der vier Türen, der großen Heckklappe und der komplett umklappbaren Rücksitzbank eignet sich der e-Golf bisher auch sehr gut für den Transport mittelgroßer Gegenstände.


    Auch der Fahrkomfort mit dem e-Golf ist überwiegend sehr positiv zu bewerten. In der Zeit, in der ich gleichzeitig den e-Golf, einen Mustang und einen 7er BMW hatte, bin ich immer sehr gerne mit dem e-Golf durch die Stadt gefahren, weil der ruhige, leise und doch kraftvolle Lauf mir immer wieder Freude und damit ein Lächeln ins Gesicht zaubert. ^^


    Mein Fazit


    Der e-Golf als Zweitwagen ist für uns die perfekte Möglichkeit, E-Mobilität zu testen. In einem Jahr kommt er wieder zum Händler und wir überlegen bereits, welches Modell den e-Golf ablösen wird. Der Neue wird dann auf jeden Fall unser Hauptauto. Damit wir auch mal die 800 km nach Italien mit 1-2 Ladestops schaffen. Sicher ist, dass wir nie wieder einen Verbrenner als Hauptauto haben werden.

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